mein lieber Papa. Zum zweiten Mal muessen wir diesen Tag nun schon ohne Dich ueberstehen. In Deutschland ist ja schon der 13.9. deshalb dachte ich mir, ich schreib Dir schon.
Es tut weh, zu wissen, das ich die Einzige bin, die Dich so vermisst. Es tut weh, zu sehen, wie sehr sich Mutti veraendert hat.Ich verstehe sie ueberhaupt nicht mehr und wir distanzieren uns von Tag zu Tag. Und sie merkt nicht mal, wie sehr sie mich verletzt oder sie will es gar nicht wissen. Ich habe grosse Angst, sie auch noch zu verlieren, das halte ich nicht durch. Und die Nona hat doch nur noch sie, aber alles ist wichtiger im Moment, d.h. nicht alles, nur Gerd natuerlich. Ja, ich habe lange mit mir gerungen, Dir ueberhaupt davon zu erzaehlen, aber ich kann nicht mehr. Er ist kein Familienmensch und ich habe echt Angst, das Mama auch zum "Nicht-Familienmenschen" mutiert.
Stell Dir vor, als Norman und sie uns hier fuer 2 Wochen besucht haben, haben sie mehrmals taeglich zum jeder tages- und Nachtzeit telefoniert und sobald sie nach Hause gekommen ist, keine Zeit mehr fuer ein morgentliches kurzes Telkefonat mit ihrer Enkelin....was ist nur passiert, ich verstehe das nicht. Es tut so unendlich weh. Auch wenn sie mir vorschlaegt, eine Ferienwohung in Zingst zu nehmen....d.h.fuer mich, ich soll nicht mehr in die Wohung in RDG aber gleichzeitig sagt sie, die Familie kommt immer an erster Stelle.Warum faellt es mir so schwer, das zu glauben.
Warum kann ich mit diesem Typen nicht warm werden- weil er mir meine Mama und Nona ihre Oma wegnimmt. Wir sehen uns nur ein paar wenige Wochen im Jahr aber in letzter Zeit scheint selbst telefoinieren zu viel zu sein. Naja, wenn es um uns geht, mit ihm konnte sie ja telefonieren. Ich hoffe, das sich unser Verhaeltnis bald wieder bessert, denn ich hatte mich so auf unseren letzten Sommerurlaub zu Hause gefreut bevor ich arbeite. Und nun weiss ich gar nicht, ob wir wirklich willkommen sind bzw. ob ich es ertragen kann, ihn in der Wohnung zu sehen und sie womoeglich kuessen zu sehen oder so.
Ok, Thema beiseite, Du kannst ja eh nichts aendern daran.
Ich hoffe, Du kommst mich mal wieder im Traum, besuchen, vermisse Dich sehr.Hoffe, Du bist bei mir, denn ich brauche Dich sehr im Moment. Ich wuensche Dir, da wo Du bist, das es Dir gut geht und Du einen schoenen Geburtstag hast! Ich liebe Dich!
Ach ja, die Nona hat nach vielen hin und her doch noch einen Platz in der Vorschule bekommen und ist ganz heiss drauf in die Schule zu gehen. Sie sagt schoene Gruesse.
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